Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.



 
StartseiteSuchenNeueste BilderAnmeldenLogin

 

 Kapitel 4 - Scherben Kitten

Nach unten 
+9
Aiyana
Êtàmuíir
Lirih
Alamena
Noleth
Salaira
Solas
Lunaris
Spielleitung
13 verfasser
Gehe zu Seite : 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7  Weiter
AutorNachricht
Spielleitung
Legende
Spielleitung


Titel : Schicksalstraum
Anzahl der Beiträge : 283
Anmeldedatum : 22.11.09
Alter : 1992

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Di Nov 15, 2011 9:21 am


Kapitel 4 - Scherben Kitten Scherb10

Vor nun bereits längerer Zeit wurde das Rudel der Nordlichter von heftigen Schicksalsschlägen heimgesucht und durch diese schließlich auch auseinandergerissen. Der Tod Jadehws, Ahkunas und mehrerer anderer Wölfe in den reißenden Fluten des überquellenden Flusses brachte das Fass zum überlaufen. Man konnte diesen letzten Schicksalsschlag in der Reihe alles Unglücks gut mit einer Vase vergleichen, die bei einem Aufprall in alle ihre Einzelteile zersplittert. Diese Einzelteile, die Wölfe, die einst das Rudel ausgemacht hatten, vom Unglück auseinandergetrieben, blieben unbeachtet auf der Strecke liegen, zumeist alleine für sich. Der Wind vermochte nicht, die schweren Scherben wieder zueinander zu treiben und nur mit fremder Hilfe von außen könnte man die vielen Splitter vielleicht wieder zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Doch würde auch dieses nicht makellos enden. Denn einige der Einzelstücke hatten sich mittlerweile so verändert, dass sie nicht mehr in das ehemalige Mosaik der Farben und Eigenheiten passten. Und fehlten nicht sogar ganze Teile der Vase? Würde man sie, die teilweise so viel, vielleicht sogar das gesamte Wesen des Rudels, ausgemacht hatten, einfach ersetzen können? Sozusagen die alten Scherben mit fremdem Leim kitten? Auch wenn man noch so fest an Wunder glaubte, so vermochte man doch nicht die Realität zu verändern.
Das war auch Lunaris, der Tochter der früheren Alphas klar. Zumal sie doch in den Augen anderer Wölfe noch jung und unerfahren erschien, war sie vermutlich nicht die beste Bestreiterin dieser Angelegenheit. Doch Alamena und Noleth hatten ihr bereits nach dem Tod ihrer Eltern zur Seite gestanden und ihre zurückgebliebenen, angekratzten Hoffnungen gestärkt. Und so machten sie ihr auch in diesem Unterfangen Mut. Mut, zur Veränderung. Mut, neue Wege zu gehen. Und vor allem Mut, die Scherben in mühsamster Kleinstarbeit zu einer neuen Vase zusammenzufügen. Diese neue Vase würde sie nicht so einfach wieder zerbrechen lassen, sondern immer weitere Steinchen und Scherbensplitter in ihr Muster einarbeiten, sodass sie am Ende in einer bunten Farbenvielfalt strahlen und nicht so leicht zu zerstören wäre. Weil sie, Lunaris, sie eigenhändig vorher auffangen würde.

Wir spielen ungefähr ein Jahr nach Kapitel drei, das heißt Anfang Frühling. Alles grünt und beginnt zu blühen, die Tage werden länger und vor allem allmählich auch wieder wärmer. Lunaris, Noleth und Alamena befinden sich nach einem längeren Marsch erneut im ehemaligen Revier der Nordlichter. Sie sind momentan im Wald, nahe dem Fluss, der bereits in vorrausgegangenen Kapiteln Schauplatz der Handlung war. Es ist Abend. Nebelfelder ziehen auf und es beginnt zu dämmern.


Zuletzt von Spielleitung am So März 18, 2012 1:11 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
https://nordlichter.forumieren.de
Lunaris
Alpha
Lunaris


Titel : Schneeflocke der Nacht
Anzahl der Beiträge : 330
Anmeldedatum : 12.11.11

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1So Dez 04, 2011 8:19 am

Es dämmert. Die Sonne, die den Tag über die drei Wölfe gewärmt hatte, war nun schon eine ganze Weile unter gegangen. Bald würde es dunkel und eine weitere Nacht hereinbrechen werden. Nebelschwaden zogen langsam und unaufhaltsam auf sie zu, die Luft kühlte zu dieser Jahreszeit sehr schnell ab. Trotz der einbrechenden Dunkelheit waren die vielen bunten Blüten und das frische Grün der Grünflächen im Wald noch gut zu erkennen. Die Nadel- und Laubbäume sahen aus, als würden sie neue Kraft einsaugen um die trockenen Sommertage zu überstehen die auch in ein paar Monaten folgen würden. Eigentlich war das ein ganz schöner Anblick. Aber auch nur eigentlich, Lunaris, die junge Wölfin, sah all die angeblich schönen Dinge nicht. Alles war grau, so endlos grau.

Die drei Wölfe waren lange gelaufen. Einen ganzen Tag und eine ganze Nacht. Dabei ging die Zeit doch wie im Fluge vorbei.
Jedenfalls kam das Lunaris so vor. Schmerzlich wurde ihr bewusst, wie wenig sie in der letzten Zeit erreicht hatten. Kaum die Hälfte ihres eigentlichen Marsches hatten sie nun geschafft.
Die junge Wölfin merkte wie ihr die Zeit davon lief, und doch konnte sie nichts dagegen tun. Es war zum Verzweifeln.
Lunaris setzte sich, ihre Muskeln zwangen sie dazu. Eigentlich war sie eine sehr ausdauernde Fähe, doch der kalte Winter war noch deutlich in ihren Muskeln und Knochen zu spüren. Ansonsten ging es ihr ganz gut, das wärmende Winterfell hielt sie trotz der fallenden Temperaturen warm und sie war erstaunlicherweise nicht unterernährt.
Prüfend schaute sie um sich, leises Rauschen des Windes drang an ihre Ohren. Sie schloss für einen Moment die Augen, sie war so müde. Im nächsten Moment riss sie diese wieder auf. Sie musste sich ablenken.

Lunaris schaute kurz zu Alamena und Noleth rüber, die zwei waren die einzige Familie die ihr noch geblieben war. Und ohne sie wäre sie wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Dennoch fühlte sie nur dumpfen Schmerz wenn sie an sie dachte. Es war alles so merkwürdig dumpf in ihrem Leben, man könnte es mit einem isolierten Raum vergleichen. Nur das nichts fühlte und hörte.
Alamena war für sie die rechte oder linke Hälfte geworden und stand ihr treu zur Seite. Sie ergänzte die junge Fähe vollkommen. Alemena wusste den Ernst der Lage zu schätzen, dennoch versuchte sie ständig, sie aufzuheitern.
Noleth, er gehörte zu Alamena seit sie denken konnte. Auch wenn sie sah wie scheu sie manchmal zusammen saßen, wusste sie das sie zusammen gehörten. Noleth war immer freundlich zu ihr gewesen, auch wenn sie die Freundlichkeit nicht immer erwidert hatte.

Diese zwei Wölfe begleiteten sie nun schon seit einem Jahr und gegenseitig beschützten sie sich.
Es war ein Wunder, dass die Zwei es so lange mit ihr aushielten. Aber sie verband ein und das Selbe.
Damals, vor einem Jahr. Es brachte ihr ungeheure Schmerzen daran zu denken und sie merkte wie sich ihr Atem beschleunigte. Schnell verdrängte sie diesen Gedanken wieder, so gut es ging. Dennoch merkte sie wie sie sich bewegen musste sonst würden die Bilder wieder kommen.
Ruckartig und mit sehr schmerzenden Muskeln stand sie auf und drehte sich zu Alamena und Noleth um.
Es drehte sich alles und ihre Augen drohten zu zufallen. Aber sie riss sie auf und atmete einmal tief durch bevor sie mit knapper und scharfer Stimme sprach:

Schlaft jetzt. Morgen wird ein anstrengender Tag.

Abrupt drehte Lunaris sich um und ging zielstrebig auf einen höher gelegenen Platz zu, um sich für die Wache heute Nacht bereit zu machen.
Sie duldete keine Widerrede.



{auf einer Lichtung, in der Nähe vom Fluss - ist müde - spricht zu Noleth & Alamena - bezieht Nachtwache}


Zuletzt von Lunaris am Sa März 24, 2012 4:49 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
Solas
Streuner
Solas


Titel : An Glow sa Dorchadas
Anzahl der Beiträge : 676
Anmeldedatum : 13.11.11

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Di Dez 06, 2011 5:07 am

Nebelschwaden zeihen sich über weite Strecken hin. Mittendrin, in dieser abendlichen, nebeligen Landschaft, stand ein Wolf. Ein Tundrawolf in hellen Farben, doch sein Fell sah durch das Blaue am Himmel, ebenfalls bläulich aus. Es sah fast schräg aus, doch den Wolf scherte dies wahrlich wenig.
Er schien müde durch die Landschaft zu stapfen, ja, fast traurig - alleine gelassen. Träge setzte er eine Pfote vor die andere, und es schien, als drohe er das Gleichgewicht zu verlieren, was nun wirklich etwas seltsam aussah. Er tapste ja fast, und seine Augenlider drohten ihm zuzufallen, so müde war er wohl. Er schien schon den ganzen Tag zu laufen.
Es war schon wärmer als die letzten Tage, und vor allem der letzte Monat, aber es war trotzdem, dadurch, dass die Sonne schon untergegangen war, kühler als der Rest des Tages. Der Tundrawolf schien die Kälte aber nicht zu stören, er war wahrscheinlich einfach zu müde, um ein solches Empfinden spüren zu können.
Langsam schien sein Atem schneller zu werden, durch seine starke Anstrengung. Er keuchte. Müde fiel er auf die Seite, und dieser Sturz hatte seinen Rippen womöglich nicht besonders gut getan, doch das war dem Wolf egal. Er schloss einfach die Augen. Doch er war noch da. Neben seinem Liegeplatz rauschte der Fluss in der Strömung, dass Solas in ihr die Schreie seiner Familie wahrnahm. Wie sie davon liefen. Wie sehr würde er bis zum Ende seiner Tage, Zweibeiner verabscheuen? Schrecklichst.
Er öffnete die Augen zu einem kleinen Spalt und blickte etwas verzweifelt um sich. Doch dann nahm seine Nase einen sonderbaren Geruch auf, einen, den er seit Tagen nicht mehr gerochen hatte. Wölfe! Andere Wölfe.
Doch er war so müde, dass er einfach ans Ufer des Flusses trabte, einen kurzen Schluck nahm, um die Rauheit in seinem Hals zu vertreiben und danach legte er sich nur unter einen Busch, um nicht sofort aufzufallen.
Mit dem Geruch der anderen Wölfe in der Nase und mit den Gedanken bei seiner Familie schloss Solas seine Augen und schlief auch gleich darauf ein.

{geht - legt sich hin - denkt nach - geht zum Fluss, trinken - legt sich schlafen}

Nach oben Nach unten
Salaira
Streuner
Salaira


Titel : Sternenschimmer
Anzahl der Beiträge : 70
Anmeldedatum : 01.12.11
Alter : 25

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Mi Dez 07, 2011 3:32 am

Als Salaira aufwachte war es schon Abend. Sie war lange gereist und sehr erschöpft gewesen. Dann dachte sie an ihre Heimat und ihre Schwestern.
Wo sie wohl gerade sind? Und wie gehts Saja und Donna? Ich vermisse sie so sehr.
Schmerzlich wurde Sala ihrer Einsamkeit bewusst. Sie war schon wieder alleine.
Das ist wenigstens besser als einfach ignoriert zu werden.
dachte sie sich und stand auf. Dann trottete sie umher auf der Suche nach Beute oder Wasser.

Nach kurzer Zeit fand sie eine kleine Bachader und trank gierig. Nach einiger Zeit befand sie sich auf einer kleinen Lichtung. Sie horchte den Abendvägeln und versank in ihren Gedanken. Sie summte dabei leise ein Lied.
Wo Mutter jetzt wohl ist? Und Vater? Wo geht es nach dem Tod hin? Warum ist das geschehen? So viele Fragen und keine Antworten. Was ist nur der Sinn dieses Leidens?

Plötzlich schüttelte sie den kopf und vertrieb die trüben Gedanken.
Ich werde auf Wölfe treffen, ich werde ein wunderschönes Leben haben.
Sie sprach diese Wörter immer wieder laut aus. Es war wie ein Mantra für sie.
Sie trabte sie wieder los auf der Suche nach einem Schafplatz.

Kurze Zeit später fand sie einen großen umgestürzten Baum und legte sich unter dessen Wurzeln. Es war wie eine kleine Höhle.
Hoffentlich finde ich bald Wölfe.
dachte sie vor dem Einschlafen.


[wacht auf / denkt nach / trinkt / denkt / schläft]


Zuletzt von Salaira am Mi Dez 07, 2011 5:11 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
Noleth
Gamma
Noleth


Titel : Feuerherz
Anzahl der Beiträge : 548
Anmeldedatum : 17.01.10
Alter : 1786

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Mi Dez 07, 2011 5:03 am

„Ich war mir nie sicher, wie weit man gehen kann. Aber wenn es hart auf hart kommt, dann wächst man über sich hinaus.“
Die Sonne war schon lange untergegangen, vor einiger Zeit war sie hinter dem Horizont verschwunden und die Welt war nun nicht mehr in helle Farben getaucht, sondern leuchtete sanft in verschiedenen Blautönen. Noleth hatte die Schönheit der Welt schon lange nicht mehr so intensiv wahrgenommen, die satten Farben seiner Umgebung wärmten sein Herz und brachten die grellen Augen zum Glänzen.
Obwohl das kleine Rudel den ganzen Tag unterwegs gewesen war und sie in letzter Zeit viel erlebt hatten, war Noleth hellwach. Vielleicht nicht gerade munter, aber der Rüde war noch nicht bereit, sich schlafen zu legen. Sein Herz pochte unnatürlich stark und kräftig in seiner schmalen Burst und er atmete tief ein, um den Geruch des Frühlings genießen zu können. Alles wurde erneuert, es war ein Neustart. Vielleicht nur einer von vielen, aber der schwarze Rüde würde wieder einmal versuchen ihn zu nutzen und das Beste daraus zu machen. Ob es ihm dann gelingen würde, stand auf einem anderen Blatt. Oder vielleicht auch noch in den Sternen. Aber einen Versuch war es wert.
Noleth zwang sich dazu, nicht mehr an die Vergangenheit und die Erlebnisse zu denken, die dem Rudel wiederfahren waren. Er musste jetzt nach vorne blicken und es schaffen, sein Leben neu zu ordnen und alles wieder ins Reine zu bekommen. Er wusste nicht, ob sie auf einem guten Weg waren, aber ein Gefühl sagte ihm, dass jetzt alles ein klein wenig besser werden würde. Wie viel Schlechtes musste ihnen denn noch passieren, damit die Sonne wieder für sie scheinte?
Wie viel konnte ein kleines Rudel ertragen, bevor auch die letzten Mitglieder zusammen brachen und unter der Last erstickten? Wenn irgendwo ein Wolf saß, der das Leben jedes Einzelnen bestimmte, dann war es einfach nicht fair. Was hatten Lunaris, Alamena und Noleth denn falsch – oder richtig?! – gemacht, dass sie noch lebten, aber all ihre Freunde und Familien gestorben waren und sie nun allein zurück geblieben waren? Das Alles war so ohne Sinn und doch so sinnvoll.
Der Rüde brummelte leise und leckte sich die Vorderpfoten sauber. Es war mehr eine Beschäftigung um die Langeweile zu vertreiben, als eine Notwendigkeit, aber es war eine Geste, die seltsam vertraut war und ihm etwas Halt gab.
Als er Lunaris Worte hörte, sah er der jungen Fähe lange nach, bis sie auf ihrem Wachposten Platz genommen hatte. Manchmal fragte er, was diese junge Seele noch retten konnte. Auch wenn er es immer nur dachte und es nie laut sagen würde, aber er war oft der Meinung, dass es Lunaris besser ergangen wäre, wenn der Tod sie geholt hätte, zusammen mit ihren Eltern. Jadehw und Ahkuna.
Leise knurrte er, um seinen Unmut darüber zu zeigen, dass Lunaris immer alle Wachen schob, obwohl sie ebenfalls Schlaf brauchte und sie genau wusste, dass Noleth die meiste Zeit sowieso wach lag und nachdachte. Das brachte doch für alle kein Nutzen, wenn die Eine sich abmühte, obwohl sie nicht konnte und der Andere sich schonte, obwohl er nicht wollte. Wie sinnlos.
Er drehte langsam den Kopf hin und her und betrachtete seine Umgebung ein bisschen, ließ sich Zeit, sich alles einzuprägen und genoss die Stille, die hier herrschte. Es war eine reine Ruhe, befreit von Kampf und Blut und Tod, so sanft.
Der Rüde hatte sich hingesetzt und sah Alamena mit schief gelegtem Kopf an. Sie redeten nur das Nötigste in letzter Zeit, das Verhältnis war nahezu eisig und eingeschlafen und Noleth wusste, dass es vorallem an ihm gelegen hatte und immer noch lag. Und das tat ihm Leid, aber er würde sich für nichts entschuldigen, was er in der Vergangenheit getan hatte. Er wollte nur noch nach vorne sehen und im Hier und Jetzt leben. Noleth beugte sich nach vorne und stupste Alamena sanft in die Seite. Es musste kein Gespräch entstehen, er war nur froh, dass sie hier war. So unendlich froh.
{sieht die Welt / betrachtet Lunaris / stupst Mena an}
Nach oben Nach unten
Alamena
Beta
Alamena


Titel : Windtochter
Anzahl der Beiträge : 2205
Anmeldedatum : 09.02.10

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Mi Dez 07, 2011 10:07 am

Frühling, welch eine schöne Jahreszeit. Wenn die Luft feucht und frisch war, die Sonne tagsüber den Boden schon ein wenig erwärmte. Wenn überall um einen herum Wasser plätscherte. Wenn die frischen, grünen Blätter sanft durch die leichten Frühlingsbrisen rauschten. Und die Blumen und die Sträucher und die Tiere alle herauskamen und fröhlich die neue Zeit begrüßten. Wie gerne wäre Alamena doch bei ihnen und würde das gleiche tun - doch das ging nicht. Diese Zeiten waren vorbei, warum auch immer, das wusste sie schon seit langem. Vielleicht war Alamena auch einfach langsam zu alt dafür. Sie war kein kleiner Welpe mehr.
Doch nein, daran lag es nicht. Früher hätte sich Alamena darüber keine Gedanken gemacht, doch jetzt war ihr klar, dass so ein Verhalten einfach nicht mehr angebracht war. Weder vor Lunaris, noch vor Noleth.

Wie war das bloß alles geschehen. Beide waren früher so lebenslustig und verspielt gewesen, alles hatte sich geändert. Alamena hasste Veränderungen. Sie schüttelte sich kurz und schaute dann zu Lunaris, welche sie aufforderte, zu schlafen, schon wieder in diesem harten Ton, der so wenig zu dem Aussehen der jungen Fähe passte. Kurz überlegte Alamena, ob sie Lunaris hintergehen sollte, ob nicht gerade jetzt ein guter Moment wäre, mit ihr ein wenig zu reden, sie musste ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen - einfach über irgendwelche belanglosen Dinge. Doch sie konnte sich nicht dazu entscheiden. Wahrscheinlich würde Lunaris nur wütend werden, wenn ihre Anweisungen nicht befolgt werden würden. Oder sie würde denken, dass Alamena sie nicht als Alphera anerkennen würde. Und das wäre das letzte, was Alamena wollte. Also blieb die Fähe da wo sie war.

Sie hatte Lunaris von Anfang an als Alpha akzeptiert, ihr Alter spielte da keine Rolle. Schon allein aus dem Grund, dass sie die Tochter des ehemaligen Alphapaars war. Aber Alamena konnte ihre Gefühle nunmal nicht immer zurückhalten. Auch wenn sie es nicht zeigte, war sie von diesen immerzu knappen, scharfen Anweisungen durchaus nicht selten genervt und ein wenig verärgert. Trotzdem hatte sie sich der jungen Alphawölfin noch nie wirklich widersetzt und hatte dies auch nicht vor - denn das hatte Lunaris einfach nicht verdient, sie war schließlich nicht aus Bosheit so geworden. Also hatte Alamena es sich zur Aufgabe gemacht, die Fähe so gut sie konnte zu beraten und zu unterstützen. So hatte sie wenigstens etwas sinnvolles zu tun.

Ihr entglitt ein kleiner Seufzer, kurz streckte sie sich, legte sich dann hin und schloss die Augen. Doch sie wusste genau, dass sie sowieso nicht einschlafen konnte. Sie war noch nicht mal richtig müde, obwohl sie lange gelaufen waren und sie deutlich ihre schmerzenden Glieder spürte. Besonders ihre Pfote tat weh, wahrscheinlich hatte sie sich einen Dorn oder ein Steinchen reingetreten. Doch was machte das schon, sie konnte morgen noch einmal danach sehen.
Es dauerte nicht lange und Alamena verfiel in eine Art Dämmerzustand, wie schon in vielen Nächten zuvor. Sie schlief nicht, aber sie war auch nicht wirklich wach und nahm ihre Umwelt kaum noch war, versank ganz in ihrer eigenen, heilen Welt.

Bis sie plötzlich eine sanfte Berührung an ihrer Flanke spürte. Schlagartig wurde sie aus ihren Tagträumen gerissen. Sie schreckte hoch und obwohl sie eigentlich schon wusste, dass es nur Noleth sein konnte, war sie doch ein wenig verwirrt, ihn so nah neben ihr zu sehen. Es erinnerte sie so sehr an früher, diese Berührung. Damals hätte sie ihn jetzt vielleicht zärtlich zurück angestubst. Oder ihn spielerisch in die Pfote gebissen. Doch jetzt saß sie einfach nur da und wusste nicht, was sie sagen oder tun sollte. "Alles okay?"
Vorsichtig schaute Alamena ihn an. Sie wusste selber nicht genau, was sie mit dieser Frage meinte. Es gab nichts schlechteres, was sie hätte sagen können. Aber immerhin war es besser, als diese Stille.


{denkt über Lunaris nach/ versinkt in Tagträumen/ bemerkt Noleth/ redet mit ihm}
Nach oben Nach unten
Lirih
Rudelmitglied
Lirih


Titel : kühner Adler
Anzahl der Beiträge : 1077
Anmeldedatum : 11.11.11

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Sa Dez 10, 2011 5:43 am

Der Himmel war rosa und lila. Die Sonne ging gerade unter, es lag noch die erste Wärme des Frühlings in der Luft. Lirih hörte die Vögel zwitschern und sah wie die ersten Igel durch den wald krochen. Sie war schon den ganzen Tag unterwegs gewesen, und suchte nach einem Platz zum Schlafen. Sie war müde und traurig. Es war jetzt genau zwei Jahre her als sie ihr Rudel verlassen hatte.

Lirih hob den Kopf sie hatte ein rascheln rechts von ihr gehört, kurze Zeit später huschte ein Kaninchen aus dem Busch und verschwand zwischen den Bäumen. Da sie gerade von der Jagd kam hatte sie keinen Hunger. Die Fähe schlenderte den engen Pfad entlang und sah links von ihr eine kleine Fläche auf der Moos und Gras wuchs. Durch viele Bäume war diese Fläche eine Art Unterschlupf und sie legte sich ins nasse Gras und dachte über ihre jetztige Situation nach. Vielleicht sollte ich nach meinem alte Rudel suchen. bestimmt ist meine Mutter traurig. Aber andererseits kann ich ihr nicht erzählen, dass ich an dem Tod von Azar Schuld bin. Hätte ich doch nur besser aufgepasst, dann wäre er noch am Leben und ich noch mit ihm bei meiner Mutter. Sie seufzte.

Als sie eingeschlafen war träumte sie von ihrer Mutter, die stocksauer auf sie war. Sie gab ihr alle Schuld an dem Tod ihres Bruders. Ihre Mutter verbannte sie aus dem Rudel und sie lief davon. Sie wachte schlagartig auf. Ihre Kehle war ganz trocken und sie zitterte. Leise stand sie auf und schlich durch die Bäume in Richtung eines kleinen Baches. Als sie dort war bemerkte sie erst gar nicht den frischen Geruch einer Fähe, die hier gewesen sein musste. Nachdem sie etwas getrunke hatte war sie sofort wach. Die Fähe hatte schon solange nach einem Atgenossen gesucht, jetzt hatte sie die Chancen einen zu finden. Also folgte sie vorsichtig der Spur der Fähe. Nach kurzer Zeit viel ihr auf, dass diese wohl auch allein sein musste, denn sie roch nur diese eine ihr unbekannte Fährte.

Kurz darauf sah sie einen umgestürzten Baum, unter der Wurzel lag eine Fähe mit weiß-gelblichem Fell. Sie schien zu schlafen. Da Lirih die Fähe nicht erschrecken wollte, legte sie sich in die Nähe des umgestürzten Baumes und beschloss erstmal zu schlafen.


[sucht Nachtunterschlupf - träumt schlecht - geht um sich von Traum abzulenken zum Bach - verfolgt Spur von fremder Fähe (Salaira) - trifft auf diese und schläft in der Nähe von ihr ein]


Zuletzt von Lirih am Di Aug 21, 2012 9:14 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
http://tatze004.deviantart.com/
Noleth
Gamma
Noleth


Titel : Feuerherz
Anzahl der Beiträge : 548
Anmeldedatum : 17.01.10
Alter : 1786

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Sa Dez 10, 2011 11:29 pm

„Man kann so vieles ändern, wenn man zu kämpfen bereit ist.“

Die Welt drehte sich um ihn herum, der Wind fuhr durch sein seidiges Fell und benebelte seine Sinne. Er konnte nicht mehr klar denken – doch nicht aus Liebe oder Hass, aus Freundschaft oder Feindschaft. Nein, die Welt drehte sich gegen den Uhrzeigersinn, in die falsche Richtung und brachte ihn ins Wanken, weil sie so kalt war.
Weil Alamena es nicht schaffte, für einen Moment alles zu vergessen. Sie machte sich Gedanken und wickelte so Noleth wieder in dieses bedrückte Gefühl, welches auf seiner Seele lastete. Sie hatte es nicht geschafft, ihn aufzumuntern, weil er es auch nicht geschafft hatte, sie aufzumuntern.
War das der ewige Kreis des Lebens? Ein Geben und Nehmen, ein Teufelskreis ohne jegliche Möglichkeit des Ausbrechens und des Verlustes? Er hoffte nicht so, aber seine Hoffnung schwand.
Sein Blick durchbohrte ihre Augen und versuchte auf den Grund ihrer Seele zu blicken, doch er fand nur graue Leere und einen zerstörten Platz der Ruhe. Noleth war nicht mehr in der Lage, auf Alamenas Seele zu schauen, weil sie ihm sie nicht mehr offenbarte, weil sie sich verschloss und ihm alles, was nur möglich war, verheimlichte.
Er war Schuld. Noleth war an so vielem Schuld. Aber er trug die Schuld bestimmt nicht allein. Vielleicht trug Alamena überhaupt keine Schuld, aber irgendjemand hier musste noch einen Teil tragen, denn alles war für Noleth zu schwer. Kurz gesagt: Für ihn nicht zu ertragen.
Der Rüde setzte sich langsam und schaute eine Weile in die Ferne. Er versuchte zusammen zu bekommen, was ihm schon so lange entfallen war. Er war mit Sicherheit kein Poet und auch keiner, den man lieben musste. Er hatte viele Fehler – und jetzt noch viel mehr! – aber er hatte auch andere Seiten. Und eigentlich hatte Noleth immer gedacht, dass Alamena das wusste. Allerdings war ihn das Erwachsenwerden dazwischen gekommen. War Alamena schon erwachsen? Sie war immer so ernst. Bestimmt war sie schon erwachsen. Aber wieso lief es denn dann nicht?
Noleth war nun erwachsen, dass wusste er ganz sicher. Und dies war nicht ein kindischer Einfall oder etwas, was er sich einzureden versuchte, nein, es war eine Tatsache. Der Rüde hatte sich so sehr verändert in den letzten Monaten, war gereift und stärker geworden. Er war nun nicht mehr der Clown, der alle aufheiterte und es nicht schaffte, ein Machtwort zu sprechen. Noleth wusste genau, dass er nun so weit war, ein Rudel zu führen und nach Hause zurückkehren zu können. Aber er wollte nicht. Nicht, bis alles geklärt war, nicht bis sein Gewissen rein war, nicht bis er mit sich selbst im Reinen war. Und das war ein langer Weg.

„Eins, zwei, drei, vier… dann zähl doch alle meine Rippen
und von mir aus auch alle meine Narben – juckt mich überhaupt nicht.
Ich werde nichts ändern, versprochen.“

Seine eigenen, kalten Worte hallten in seinem Kopf. Er würde nichts ändern, das hatte er versprochen. Seine eigene Kälte in seiner Stimme erschreckte ihn im ersten Augenblick, aber im zweiten hatte er sich wunderbar damit angefreundet und genoss die angenehme Stille, die nach diesen Worten herrschte. Noleth hatte so viel gesagt, so oft versucht, aber nie geschafft. Nun reichte es, Klartext war angesagt, in jeder seiner Gesten und Bewegungen. Alles hatte ein Ende.
Manchmal machte ihn das ein wenig traurig, er wäre gerne so wie früher. Aber es machte ihn auch stolz, dass er so unnahbar und unantastbar geworden war. Und er war sich sicher, dass da draußen etwas auf ihn wartete, was seinen Charakter zu schätzen wusste.
„Alles okay?“ Alamenas Frage strich durch seinen Kopf und lähmte sein Denkvermögen. Alles okay fragte man einen Fremden, oder seinen Boss. Seinen Vater oder einen Feind. Aber ihn? Meine Güte, was war nur mit ihnen passiert.
Früher hätte er ihr jetzt all sein Seelenleben dargelegt, hätte sich ihr geöffnet und wäre ehrlich gewesen. Aber Kälte bekam Kälte geschenkt und er war nunmehr kein Freund der offenen Worte. Seine Antwort würde – ob er wollte oder nicht – ähnlich ausfallen. Verdammt sei diese Entwicklung.
„Es ging schonmal besser. Und bei dir?“ Noleth konnte so höflich und nett sein, aber er wollte nicht. Heute nicht und morgen auch nicht. Er hatte überhaupt keine Veranlassung mehr dazu. Es hielt ihn ja nichts mehr hier und anderswo auch nicht.
{bei Alamena}
Nach oben Nach unten
Êtàmuíir
Streuner
Êtàmuíir


Titel : Trapped
Anzahl der Beiträge : 920
Anmeldedatum : 17.11.11

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1So Dez 11, 2011 1:13 am

Und man kann die Welt nicht verstehen, wenn man sich selbst nicht bergreift.

Mit letzter Kraft zwang Êtàmuíir seinen ausgezehrten Körper, sich weiterzubewegen. Jeder einzelner Schritt kostete ihn eine enorme Überwindung. Schritt für Schritt. Geradewegs in ein neues Leben hinein, das war das Ziel des Rüden. Einfach vergessen können. Sollte es tatsächlich so schwer sein, einfach alles zu ignorieren und für den Moment zu leben? Der Rüde kannte die Antwort nicht, erinnerte sich noch nicht einmal mehr an die Frage. Alles in seinem Leben war überdeckt von einem dumpfen Schmerz. Nichts außer diesen konnte er klar sehen, doch auch dieser begann allmählich, sich vor seinen Augen aufzulösen. Es war, als spielte jemand einen bösen Streich mit ihm, als versteckte, oder gar raubte, dieser jemand alles von Êtàmuíir, was diesem wichtig war, sodass mit der Zeit alles in Dunkelheit lag, bereit, vergessen zu werden und anzustauben. Und dieser jemand hatte eine enorme Kraft, raubte sogar den Rüden selbst, sodass er nicht die Möglichkeit hatte, sich selbst zu finden und dadurch alles andere, was für ihn von Bedeutung war. Mittlerweile wollte er selbst nichts anderes mehr, als auch noch den letzten, schmerzlichen Rest vergessen. Doch dieser war ihm präsent, nicht nur die schleierhaften Konturen konnte Êtàmuíir erkennen, nein, dieser Rest war kristallklar. Bis in den Kern.

Allmählich hatte Êtàmuíir auch seine letzten Reserven aufgebraucht. Es war eine Art ironischen Schicksals, dass nicht das hinkende Bein nun kraftlos und taub war, sondern die restlichen drei, die das Defizit ausgleichen mussten. Es war eine Art roter Faden, der sich durch das Leben des Braunen zog. Alles Übriggebliebene waren lediglich der Schaden und der Schmerz, den dieser verursachte. Große Verzweiflung machte sich in ihm breit. Wieso war dieser Vorgang einfach nicht zu stoppen? Gab es irgendein Zaubermittel dagegen? Irgendetwas, was dem Leben erneut einen Sinn gab? Aus eigener Kraft würde Êtàmuíir sich nicht erneut aufrichten können.
Wie als ein Zeichen der Bestätigung strauchelte der Rüde und fiel in sich zusammen. Eine kranke Rose, die einknickt, sodass auch die letzte Schönheit verschwindet. Ein paar Mal machte er Anstalten, wieder auf die Beine zu kommen, doch letztendlich verharrte er am Boden. Ungeschützt vor äußeren Eingriffen lag er auf dem kahlen Waldboden. Das Sonnenlicht fiel fahl durch das Blattwerk. Irgendwo da draußen zwitscherte ein Vogel. War es ein Abschiedslied? Oder doch eher die Gratulation dazu, dass Êtàmuíir es endlich eingesehen hatte: in diesem Leben hatte er nichts verloren. Es war nicht das Bewusstsein, niemandes Nähe zu besitzen, sondern das, sich selbst verloren zu haben, was ihm den Rest gegeben hatte. Immer, in jeder noch so bedrückenden Situation hatte er einfach versucht, sich selber treu zu bleiben. Doch als es ihn nicht mehr gab, konnte er selbst diese Aufgabe nicht mehr bewältigen. Erleichterung erfüllte Êtàmuíir als er einsah, dass er endlich ehrlich zu sich selber war. Vielleicht war das jetzt der richtige Augenblick, aufzugeben. Für einige Moment sah er die Welt und sich selbst wieder in gleißendes Licht getaucht. Alles schien eindeutig. Alles schien vollkommen. Hier, auf dem kalten Erdboden, am Ende der Welt. Hoffnungsverlassen legte er den Kopf auf die Pfoten und schloss die Augen, sodass nun auch das gesunde Auge kein Licht mehr in sein Leben ließ.

[läuft l fällt l liegt am Boden]


Zuletzt von Êtàmuíir am So Jan 08, 2012 5:47 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
http://www.nordlichter.forumieren.de
Salaira
Streuner
Salaira


Titel : Sternenschimmer
Anzahl der Beiträge : 70
Anmeldedatum : 01.12.11
Alter : 25

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1So Dez 11, 2011 2:17 am

Salaira's Ohren zuckten, als sie eine andere Wölfin bemerkte. Sie beschloss ruhig liegen zu bleiben und sich nur im Notfall zu wehren. Sie blinzelte leicht nur ihre Wimpern hindurch und sah eine Fähe mit schwarz,grauem Fell auf dem Boden liegen. Die Brust sank und hob sich kaum merklich.
Ist sie verwundet?
fragte sich Salaira in Gedanken und sie schüttelte das Laub aus ihrem Fell.
Dann kroch sie unter den Wurzeln hervor und geht einmal um die fremde Fähe herum.

Sie schläft. Wunden scheint sie nicht zu haben. Sie riecht auch nicht nach einem fremde Rudel.

Versuchsweise stubste sie die Wölfin an und rannte hinter einen Baum. Habe ich sie geweckt? Sie fuhr herum und flitze hinter einen Baum.
Nach einer Weile kam sie wieder hervor und sah wie die Fähe immernoch schlief. Salaira spürte keine Angst und legte sich neben sie. Vielleicht kann sie mir helfen... dachte Sala.

Wo sie wohl herkommt? Sie erinnert mich an Saja. Ach Saja, Donna ich wäre so gerne bei euch geblieben. Wie gehts euch?

rief sie in Gedanken und hoffte, dass der Wind die Botschaft mit sich trug.


[wacht auf/ sieht eine fremde Fähe (Lirih)/ "untersucht" sie/ legt sich hin/denkt nach]


Zuletzt von Salaira am So Dez 11, 2011 5:14 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
Alamena
Beta
Alamena


Titel : Windtochter
Anzahl der Beiträge : 2205
Anmeldedatum : 09.02.10

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Mo Dez 12, 2011 9:41 am

Keiner von ihnen beiden war Schuld an der Situation, oder jedenfalls nur zu einem sehr kleinem Teil, das wusste sie. Und trotzdem war Alamena so unglaublich enttäuscht. Enttäuscht, von sich selbst, dass sie es wieder einmal nicht geschafft hatte und wahrscheinlich auch beim nächsten, übernächsten, hundertsten Mal nicht schaffen würde, die Situation auch nur ein kleines bisschen zu bessern. Und - zum ersten Mal - war sie auch enttäuscht von Noleth. Lag ihm überhaupt noch etwas an ihr? Alamenas Hoffnung schwand mit jeden Versuch, etwas zu erreichen. Wenn sie ihm nicht völlig egal war, warum war da dann nur noch diese Kälte?

Machst du es selbst denn besser, Alamena? Bist du dir sicher, dass du diese Antwort bei dem richtigen suchst? Ganz und gar nicht. Immer wenn sie versuchte, endlich ein vernünftiges Gespräch mit ihm anzufangen, schaltete sich ihr Verstand einfach ab und ließ ein giftiges Gemisch aus Selbstmitleid und Trauer zurück, dass alle Gedanken, die sie sich zuvor gemacht hatte, gnadenlos auslöschte.
Alamena litt sehr unter diesem Konflikt. Ihre fröhliche, ausgelassene, fast schon naive Seite, der Gegenpart zu ihrer nachdenklichen und besorgten Art fehlte ihr. Irgendwo musste sie diese Seite vergessen haben. Vielleicht bei den früheren Nordlichtern. Oder bei Noleth. Wann hörte all das endlich auf? Sie hasste diese Zwiespältigkeit tief in ihr drin, gab es nirgendwo wenigstens ein kleines bisschen Klarheit? Warum konnte es nicht einfach einen großen Streit gebenm wo sie einfach alles rauslassen konnte? Sogar, wenn sie sich danach nicht wieder vertragen würden - alles war besser als diese eisige Leere, die sich immerweiter auszudehnen schien, bis sie irgendwann alles verdrängen würde.

Alamena schaute auf den Boden. Was war aus ihr geworden? Aus welchem Grund ließ sie das alles zu? Es konnte doch nicht sein, dass sie sich so von einem einzigen Wolf abhängig machte, hätte der Zufall es anders gewollte, hätte sie Noleth noch nicht einmal kennengelernt - und wäre trotzdem glücklich und lebensfroh gewesen. Warum fiel es ihr so schwer, einfach loszulassen? Viele Fragen - auf die alle so schnell keine Antworten zu finden waren. Wie sinnlos.
Langsam hob die Fähe ihren Kopf wieder und schaute Noleth an, direkt in seine gelben Augen. Ein kurzer Stich durchzuckte ihr Herz - auch wenn sich der schwarze Rüde innerlich komplett umdrehen würde - seine Augen blieben die selben, leuchtenden Lichter, die sie immer wieder an längst Vergangenes erinnerten. Sie konnten einfach keine Kälte ausstrahlen. Doch dahinter blieb alles verborgen für Alamena. So gerne hätte sie gewusst, was in ihm vorging, was er dachte. Oder wenigstens, ob er sie denn noch in irgendeinem Sinne leiden konnte, mochte, was auch immer. Herausfinden konnte sie es nicht - doch herumsitzen und warten half auch nicht. Nein. Vielleicht war sie nicht an der Situation Schuld - aber sie war Schuld daran, wenn sich nichts änderte.

Was sie genau machen sollte, wusste Alamena selbst nicht. Doch irgendwie musste sie sich ab jetzt zusammenreißen - alles andere wäre nicht besser als einfach aufzugeben. Dieses Gespräch konnte sie wahrscheinlich nicht mehr retten, doch vielleicht ergab sich ja doch noch irgendetwas. "Irgendwie läuft es schon, siehst du ja. Willst du nicht schlafen?" In Gedanken stöhnte die Fähe auf - wieso konnte ihr nicht einmal etwas richtig gutes Einfallen? "Ach, dumme Frage." Kurz schülltelte sie ihren Kopf, besann sich dann aber wieder.
"Tut mir leid."


[denkt nach/ besinnt sich/ spricht mit Noleth]
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Mi Dez 14, 2011 3:15 am

"I smile if my Heart crying...but it's normal for my life..."

Mit ruhigen schritten folgte die schwarzen einem Flusslauf. Sie hielt sich schon einige Tage an seine Richtung. Momentan war dieser Fluss wirklich das einzige dem sie folgte. Aber warum eigentlich? Darüber dachte Sarana nicht wirklich nach. Sie hatte den Kopf leicht gesenkt und den Blick auf den Boden vor sich gerichtet. Dabei lauschte sie den Geräuschen ihrer Schritte. Dabei hatte sie ihre Ohren aufmerksam aufgestellt. Es war schon spät geworden und Nebel versperrte einem die Sicht in die weite. Die schwarze mochte diese Atmosphäre die der Nebel mit sich brachte. Dieses leicht düstere. Sie hätte auch nichts dagegen gehabt das es regnen würde. Im Gegenteil, sie mochte Regen sogar. Die Fährte von Wild stieg ihr in die Nase. Aber sie beachtete sie nicht weiter. Gut für das Wild das sie zuvor erfolgreich gejagt hatte. Sarana lief weiter und folgte immer weiter den Fluss.

Plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen. Vorsichtig sog sie die Luft ein um die Gerüche nochmal zu prüfen. Nein, sie hatte sich nicht getäuscht. Sie war wirklich an der Grenze zu einem fremden Revier. Sarana legte ein Ohr leicht an und überlegte etwas. Was wenn sie dem Rudel begegnen würde? Die schwarze konnte zwar kämpfen, aber nicht gegen ein ganzes Rudel. Sie hätte also kaum eine Chance einen Angriff zu überleben wenn sie gegenüber Fremden feindlich gesinnt waren. Aber vielleicht waren sie auch freundlich gegenüber fremden? Vielleicht…Wenn sie nur dem Fluss weiter folgen würde…würde sie vielleicht auch schnell wieder aus dem Revier gelangen. Ohne auf das Rudel zu stoßen oder bemerkt zu werden. Aber war das Risiko nicht zu groß? Nun doch etwas ratlos setzte sich die schwarze und schaute in das Wasser des Flusses. Ihre umrisse verschwammen leicht und für einen kurzen Moment sah es für Sarana so aus als würde ihr Bruder ihr aus dem Wasser zu lächeln. Sie stand wieder auf und musste leicht grinsen. Ihr Bruder wäre das Risiko wohl eingegangen, warum sollte sie dann so feige sein? Auch wenn die schwarze nicht an Glück glaubte, so würde sie es vielleicht dieses mal doch haben. Entschlossen folgte sie nun wieder dem Fluss, geradewegs in das Revier hinein.

Wieder blieb Sarana stehen als sie den Geruch eines Rüden, nicht weit von ihr in die Nase bekam. Sie schaute sich kurz um. Vielleicht sollte sie nachsehen wer das war? Mit leicht angelegten Ohren folgte sie dem Geruch bis zu einem Grauen Rüden der den Kopf auf den Pfoten liegen hatte. Seine Verfassung schien nicht die beste zu sein, dennoch blieb sie erst in einigem Abstand und beobachtete ihn aus der Ferne. Nur langsam schlich sie näher bis sie ihn schließlich kurz mit der Nase an stupste. Schnell ging sie ein paar Schritte zurück und legte wieder die Ohren leicht an. Es war vielleicht gar nicht so gut gewesen sich diesem Rüden zu nähern. Aber es sah aus als würde er Hilfe brauchen.


[folgt dem Fluss | kommt in das Revier | entdeckt einen grauen Rüden (Êtàmuíir)]
Nach oben Nach unten
Lunaris
Alpha
Lunaris


Titel : Schneeflocke der Nacht
Anzahl der Beiträge : 330
Anmeldedatum : 12.11.11

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Do Dez 15, 2011 2:20 am

Nun war es dunkel. Nur durch die guten Augen der Wölfe konnte man nun noch etwas erkennen. Der Nebel hing schwer und undurchlässig über dem, nun wieder feucht gewordenen, Boden. Die Luft war klar und kühl. Dennoch kühlte sie weiter ab, es würde eine kalte Nacht werden. Die Braune schaute in den Himmel konnte aber nichts erkennen. Es war so unglaublich ruhig, nur die regelmäßigen Atemzüge der beiden Wölfe, etwas abseits von ihr, waren noch zu hören. Ab und zu vernahm sie das ein oder andere Wort, doch den größten Teil verschluckte der Nebel.

Lunaris lag am Rande der Lichtung und starrte beinahe apathisch vor sich hin.
Eigentlich war es ihre Aufgabe auf zupassen und ihr kleines Rudel zu schützen, aber was tat sie hier?
Nichts, noch nicht einmal mehr das bekam sie hin.

Hör auf zu flennen!
Kannst du sie nicht mal in Ruhe lassen?! Lunaris bitte leg dich wieder hin, du brauchst Ruhe. Du musst schlafen.


Knurrend stand sie auf – wütend auf sich selbst, auf die Welt und ihr Leben.
Diese Stimmen waren unerträglich, und sie machten sich jederzeit den Platz in ihrem Kopf frei – wann immer sie wollten. Seit damals schon, nun ein Jahr her drangen sie in den ungünstigsten Situationen in ihren Kopf ein und vergifteten ihre Gedanken mit ihrem Geschwafel. Die Braune fühlte wie erneut eine Stimme versuchte sich in ihren Kopf zu drängen. Sie wurde verrückt! Ihr Atem beschleunigte sich und ihr wurde schwindelig.

Nun komm schon! Bekomm doch endlich mal was hin in deinem Leben, aber es wundert mich nicht. Wie willst DU schon etwas hin bekommen?

Seltsamerweise schwieg die andere Stimme und das brachte sie aus dem Gleichgewicht. Taumelnd machte sie einen Schritt vorwärts und zog keuchend die Luft ein. Und plötzlich hörte sie alles wieder normal, sah den Nebel vor ihr nicht mehr verschwommen vor sich und ihr Atem beruhigte sich wieder. So war es jedes Mal - immer und immer wieder und es raubte ihr jedes Mal die Kraft.

Wieder hörte sie Stimmen und sie wurde panisch, aber es waren nur Noleths und Alemenas Stimmen, die leise aber deutlich durch das Nichts um sie herum zu ihr flogen.
Wütend drehte sie sich um und schlich zu ihnen hinüber. Erst kurz vor ihnen gab sie das Schleichen auf und knurrend kam sie hinter ihnen zum Stehen. Wie sie da lagen, zusammen und doch soweit von einenader entfernt. Es raubte ihr die letzte Zurückhaltung. Zähnefletschend und bedrohlich knurrend erhob sie ihre Stimme.

Habe ich mich vorhin nicht klar genug ausgedrückt?! Ist das der Fall? Soll ich euch jetzt auch noch nachhelfen ein zu schlafen?

Sie hatte geschrien und geknurrt zu Gleich. Wütend senkte sie den Kopf, schloss die Augen und drehte sich abrupt um. Lunaris lief los und hielt erst an als sie selbst ihr Atmen nicht mehr hörte.
Das allerdings war nicht sehr weit entfernt von ihrer Lichtung. Sie warf sich hin und rollte sich zusammen. Nur um dann wieder auf zustehen um an ihren Aussichtspunkt zurück zu kehren.
Schlafen konnte sie sowieso nicht, denn sie hatte die Müdigkeit überwunden – wieder einmal.

{ auf der Lichtung mit Alamena und Noleth - hört Stimmen - gibt einen Befehl - zurück am Wachposten}


Zuletzt von Lunaris am Sa März 24, 2012 4:50 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
Lirih
Rudelmitglied
Lirih


Titel : kühner Adler
Anzahl der Beiträge : 1077
Anmeldedatum : 11.11.11

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Do Dez 15, 2011 5:27 am

Lirih merkte im Schlaf, wie sie jemand oder etwas anstieß, doch sie wachte nicht direkt auf. Nur langsam öffnete sie ihre Augen, es war inzwischen dunkel geworden, die weiße unbekannte Fähe lag neben ihr. Sie war ruhig und friedlich und schien keine Anstalt zu machen Lirih angreifen zu wollen.

Lirih hob den Kopf und sah sich um. In den Bäumen um sie herum saßen Vögel in ihren Nestern und ein Eichhörnchen saß in seinem Kobel. Erst dachte Lirih, dass die weiße Fähe schlief, doch dann sah sie, dass ihre Augen geöffnet waren.
Lirih stand auf und schüttelte die Erde aus ihrem Fell. Dann ging sie um die weiße Fähe herum, sodass sie ihr in die Augen schauen konnte. "Hallo ich heiße Lirih, und du?"
Sie fragte sich was die weiße Fähe alleine machte und warum sie sich neben sie gelegt hatte.
Vielleicht, dachte Lirih, sucht sie auch nach Gesellschaft, wie ich.
Doch sie traute sich nicht die weiße Fähe darauf anzusprechen.


[wacht auf - steht auf - geht um die weiße Fähe (Salaira) rum - spricht sie an]

Nach oben Nach unten
http://tatze004.deviantart.com/
Salaira
Streuner
Salaira


Titel : Sternenschimmer
Anzahl der Beiträge : 70
Anmeldedatum : 01.12.11
Alter : 25

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Do Dez 15, 2011 8:56 am

Salaira schreckte aus dem Schlaf und stand schnell auf. "Ähhm ich bin Salaira. Ich hoffe ich habe dich nicht aufgeweckt."
Sie schüttelte ihr Fell.
"Suchst du vielleicht eine Mitreisende? Ich bin auf der Suche. Ich würd emich freuen, mit dir zu reisen. Sala blickte Lirih erwartungsvoll an. Sie hatte lang keinen andren Wolf mehr gesehen und die Aussicht darauf wieder alleine zu sein machte sie traurig.
Warum sagt sie denn nichts? War ich zu aufdringlich? Mist, ich glaube ich habe es verboxt.
Sie blickte Lirih niedergeschlagen an.



[wacht auf/ spricht mit Lirih]
Nach oben Nach unten
Solas
Streuner
Solas


Titel : An Glow sa Dorchadas
Anzahl der Beiträge : 676
Anmeldedatum : 13.11.11

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Fr Dez 16, 2011 9:18 am

Auch wenn der Tundrawolf noch tief und innig geschlafen hatte, quälte in doch die Kälte der Nacht, und das Bedürfnis, sein Zeil zu erreichen. Doch zu den neu erkannten Gerüchen sollte er nicht gehen. Was wenn sie agressiv gestimmt waren? Und Eindringlinge, wie ihn, nicht duldeten? Er wäre zu schwach für einen Angriff, oder für die Verteidigung. Er wäre zu müde. Zu ausgehungert.
Er wälzte sich noch einmal kurz, doch kurz darauf stand er wieder auf seinen erschöpften dürren Beinen. Doch er raffte sich auf, erneut zum Fluss zu gehen. Er trank einige Schlücke und stillte seinen Durst erneut nur ein bisschen. Auch wenn der Wind sich wahrscheinlich nicht stark gedreht hatte, empfing Solas neue Wolfsgerüche, als er noch etwas flussaufwärts ging. Er vernahm Stimmen an seinen Ohren, und glaubte auch einzelnde Wortfetzen verstehen zu können. Tief ins Dickicht geduckt, schlich der Wolf sich heran, es war wie das Anschleichen an eine Beute, man brauchte die Geduld und die nötige innere Ruhe dafür.
Solas war nun nicht mehr sehr weit entfernt, und konnte nun auch schon Wölfe erkennen. Sie schienen beides Fähen zu sein. Puh, nun doch das schwächere Geschlecht. Womöglich könnte Solas sie besiegen. Aber waren sie auf einen Kampf aus?
Er war kampfbereit, also warum nicht aufs Risiko gehen? Hatte er seinem Vater nicht immer erklärt, dass er jede Herausforderung annehmen wird, keine Schwäche wie Angst zu zeigen, und auch stets Sicherheit in Frage zu stellen? War das nicht ungefähr in 'aufs Risiko gehen' zusammen zu fassen? Ja, doch.
Also schlich sich der Tundrawolf an die beiden heran, kurz vor ihnen nahm er eine aufrechte Haltung an.
»Seid gegrüßt.«
Seine tiefe, raue Stimme erhallte durch die kalte, erbahmungslose Nacht. Er sah total ruhig aus, doch innerlich war er stets kampfbereit. Er würde jedes Risiko annehmen, so wie jegliche Herausforderung.

{wacht auf - trinkt - riecht neue Fährten - geht flussaufwärts - trifft auf Salaira und Lirih - sagt etwas}
Nach oben Nach unten
Êtàmuíir
Streuner
Êtàmuíir


Titel : Trapped
Anzahl der Beiträge : 920
Anmeldedatum : 17.11.11

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Sa Dez 17, 2011 12:52 am

Durch die Nacht war ich geblendet. Und wenn ich meine Sinne verloren habe, habe ich es gemocht und schlimmer.


Die Erschöpfung zwang Êtàmuíir erbarmungslos in einen unruhigen Schlaf. Doch beinahe leblos lag der schwache Körper am Boden, nicht wie sonst zuckte er im Schlaf oder warf sich sogar hin und her. Anscheinend war der Rüde in einen friedlichen Schlaf gefallen.
Aber in Wirklichkeit folgte ein Albtraum dem anderen, Angst und Furcht durchströmten ihn. Immer wieder sah er sie vor sich: seine Eltern, seine Geschwister, sein Rudel, selbst Fremde, denen er hier und da begegnet war. Es war keine klare Situation, die Êtàmuíir vor sich sah. Sonst beschränkten seine Träume sich immer darauf, einen einzigen Moment seines Lebens wiederzugeben. Einen einzigen, und dann würde er aufwachen. Doch dieses Mal war es wie eine Hetzjagd. Laute, zornige und entschiedene Stimmen verfolgten den Rüden. Alles war vollkommen realistisch. Im Traum brach Êtàmuíir unter der Last der Stimmen ein, die nun wie ein erbarmungsloser Hagelsturm erschienen. Sie hinterließen Schmerz. Schmerz, der nicht nur betäubend wirkte. Immer größer wurden die Hagelkörner, die man mittlerweile nicht mehr als solche bezeichnen konnte. Eher als Hagelsteine, oder so. Irgendwann wuchsen die Schmerzen zu Qual und diese zur Folter, sodass Êtàmuíir einfach alles nicht länger aushalten konnte. Er stieß einen lauten, leiderfüllten Schrei aus.

Mit einem Mal entglitt Êtàmuíir wieder seiner Traumwelt. Aufgewühlt erinnerte er sich an einen letzten Satz aus seinem Traum. “EIN FLUCH, GENAU DAS BIST DU, ÊTÀMUÍIR“ Und wie ein Echo sagte eine Stimme in seinem Kopf immer weiter: “Ein Fluch, ein Fluch, ein Fluch, ein Fluch, ein Fluch…“. Wieder einmal hatte sein Vater verdammt noch einmal Recht gehabt. Er hatte ihm diesen Satz an den Kopf geworfen. Nein, natürlich war er kein Segen, das wusste der Rüde wohl auch selber. Er war eher wie eine Art Aussätziger. Niemand wollte ihn, von brauchen ganz zu schweigen. Alle schoben den Rüden von sich, zwangen ihn dazu, fortzuziehen um von jemand anderem erneut abgewiesen zu werden. Wie lange sollte das noch so weiter gehen?
Jäh wurde Êtàmuíir aus seinen Gedanken gerissen. War da soeben nicht etwas gewesen? Ein ganz leises Geräusch? Besorgt sah der Rüde um sich, bis sein Blick an einer schwarzen Gestalt hängen blieb. Es war eine Fähe, anscheinend noch relativ jung. Der Rüde schätzte seine Position ein und kam zu dem Schluss, dass er klar unterlegen war. Natürlich. Ein leiser, beinahe unhörbarer Seufzer entglitt Êtàmuíir. Sein Gegenüber war scheinbar kerngesund, zumindest konnte der Rüde weder Defizite sehen, noch riechen, und in der Statur recht kräftig. Verunsichert wog er seine Fluchtmöglichkeiten ab. Diese waren verschwindent gering, wenn man bedachte, dass die Fähe ihn bereits aufmerksam beobachtete und der Braune zudem noch ein verkrüppeltes Bein hatte und körperlich ziemlich erschöpft war. Die einzige Möglichkeit, die Êtàmuíir also noch blieb, war, abzuwarten und zu versuchen, sich selbst zu verteidigen. Eine lächerliche Idee. Die letzte Hoffnung setzte der Rüde darauf, einfach nichts zu sagen, so konnte er zumindest nichts falsch machen. Unverhohlen starrte er die Schwarze an und wartete auf eine Reaktion ihrerseits.


[träumt l erwacht l bemerkt Sarana]
Der Schrei war nicht nur ein Traum, bloß hat Êti das nicht wahrgenommen. Von daher dürfte er auch relativ weit zu hören gewesen sein.

Nach oben Nach unten
http://www.nordlichter.forumieren.de
Gast
Gast
Anonymous



Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Sa Dez 17, 2011 11:22 pm

“ If the bill is broken, then you can see how the world really is ... cold and with no luck ...”

Die schwarze zuckte zusammen als der Rüde schrie. Leicht etwas verunsichert blickte sie weiter auf den braunen. Dieser schien allmählich wieder zu sich zu kommen. Es dauerte nicht lange und er hatte sie entdeckt. Er schien Sarana zu mustern. Sie musterte ihn ebenfalls etwas. Nein, er sah wirklich sehr erschöpft aus. Auch wenn er nicht zum Rudel zu gehören schien, zumindest hoffte sie das, war sie doch nervös. Immerhin war sie in einem fremden Revier und man würde sie sicher nicht einfach durch spazieren lassen wenn man sie entdeckte. Sie richtete ihre Ohren aufmerksam auf und schwieg erst mal. Das schien der braune auch zu tun.

Nach einer kurzen weile des Schweigens entschied sich Sarana doch etwas zu sagen. Vielleicht sollte sie einfach den Anfang machen, aber wie? Jedenfalls nicht mit einem Hallo. Er würde sie sicher für verrückt halten. Als was konnte die schwarze dann sagen? Sie überlegte kurz etwas wobei sie wieder ein Ohr etwas anlegte. Dann setzte sie ein leicht unfreundliches grinsen auf. Ganz so als würde sie sich über diese Situation freuen.

“Hast du vor hier den Rest deines Lebens herum zu liegen? Ich an deiner Stelle würde diese Idee ganz schnell wieder verwerfen, zumal die Grenzen dieses Reviers gar nicht weit weg sind. Oder willst du dass ich dich dahin trage? Das mache ich natürlich mit Freuden.“

Sagte Sarana, wobei sie ihre Stimme gehässig klingen ließ und so viel Ironie in ihrer Letzten Aussage steckte wie sie konnte. Dass die Frage aber doch ernst gemeint war würde man nur an ihrem kaum wahrnehmbaren Unterton erkennen in dem Sorge mitschwang. Die schwarze richtete ihre Ohren wieder aufmerksam auf und wartete auf die Reaktion des braunen. Das grinsen verschwand allmählich von ihren Lefzen und sie nahm wieder eine neutralere Haltung ein. Die schwarze setzte sich auf ihr Hinterteil und musterte den Fremden wieder.


[bei Êtàmuíir | überlegt | spricht zu ihm]
[ooc: Sorry das es so kurz ist...]
Nach oben Nach unten
Aiyana
Rudelmitglied
Aiyana


Titel : Blütenkind
Anzahl der Beiträge : 149
Anmeldedatum : 16.12.11
Alter : 27

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1So Dez 18, 2011 10:37 am

Die Pfoten der Fähe flogen regelrecht über den Waldboden, als sie den Hasen verfolgte. Immer wieder hörte man einzelne Äste unter ihrem Gewicht knacken, doch Aiyana war viel zu sehr auf ihr Mahl fokussiert, als das sie das kümmerte. Ich hatte schon viel zu lange mehr kein Fleisch zwischen den Zähnen. Mit letzter Kraft erreichte sie den Hasen und schlug ihre Zähne in ihn. Von ihren Lefzen tropfte das dunkle Blut des Hasen und färbte ihr sonst so strahlendes Fell tiefrot. Unter diesem erkannte man jede Rippe,denn zu lange hatte die Wölfin auf Beute gewartet. Nicht wirklich satt aber mit etwas mehr Kraft erhob Aiyana sich und lief zurück zum Fluss, dem sie schon so weit gefolgt war.

Erschöpft senkte die Fähe ihre Schnauze ins kühle Flusswasser. Zu viele Erinnerung aus der Vergangenheit, zu viel Schmerz ließen der Fähe keine Ruhe.
Hätte ich sie doch nur beschützt, wäre ich doch nicht weggerannt. Immer wieder plagten Aiyana Zweifel daran, dass sie es verdient hatte zu leben und die anderen nicht. Trotzdem...ich muss ein Rudel finden, sonst überlebe ich nicht mehr lange.
Schwerfällig brachte die Wölfin sich dazu weiterzulaufen, immer weiter am Fluss entlang, als ihr plötzich ein Duft in die Nase stieg.
Wölfe! Andere Wölfe, ein neues Rudel.
Aufgeregt schnupperte sie umher, um sich den Duft genau einzuprägen.
Endlich hatte sie ihr Ziel erreicht und neue Wölfe gefunden.
Sie winselte aufgeregt und rannte schnell der Fährte hinterher.
Aufeinmal legte sich die Freude der Fähe und sie blieb stehen.
Was ist wenn...wenn sie mich garnicht in ihrem Rudel haben wollen?
Was ist wenn sie sehen wie schwach ich bin?
Was ist wenn sie mich auch für einen Feigling halten?
Das ist nicht mein Revier, es ist gefährlich es einfach so zu betreten.
Nun winselte die Wölfin voller Unsicherheit.
Trotzdem muss ich es versuchen, ohne Rudel schaffe ich es sowieso nicht. Ihre Augen hatten ihr Ziel fest im Blick, sie wirkte hochkonzentriert. Das Alphablut in ihr trieb sie dazu es zu versuchen.

Und so machte Aiyana die ersten Schritte in das Revier der Fremden Wölfe, hoffend das diese sie akzeptieren würden.

[jagt einen Hasen | trinkt | wittert ander Wölfe | hat Zweifel an sich | betritt das Revier]
Nach oben Nach unten
Lirih
Rudelmitglied
Lirih


Titel : kühner Adler
Anzahl der Beiträge : 1077
Anmeldedatum : 11.11.11

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Mi Dez 21, 2011 4:34 am

Lirih wartete gespannt auf eine Antwort. Sie war erleichtert, als diese kurze Zeit später kam und kein Anflug von Groll in der Stimme der Fähe, die Salaira hieß, lag.
"Ja, um genau zu sein, suche ich nach einem Rudel...", antwortete Lirih auf die Frage von Salaira. Doch bevor sie etwas weiteres sagen konnte, erklang eine andere Stimme. Der Mond schien auf ein cremfarbener Wolf, der zwischen den Bäumen hervor trat. Lirih hatte ihn erst jetzt bemerkt, da sie ihren Blick und ihre Ohren auf Salaira gerichtet hatte.
Die Fähe musterte ihn, es war ein Rüde, der merkwürdiger Weise eine schwarze Vorderpfote hatte. Seine Körperhaltung war aufrecht, aber es schien nicht so, als ob er angreifen wolle. Doch ganz sicher war sich Lirih nicht, denn sie wusste nicht, ob sie in einem Teritorium war, dass jemandem gehörte. "Hallo, ich heiße Lirih und du?"
Sie hoffte, dass sich der Rüde bei diesen Worten entschloss Salaira und sie nicht anzugreifen, wenn er es vorgehabt hätte.


[antwortet Salaira-sieht einen fremden Rüden, der auf sie zukommt (Solas)-spricht ihn an]
Nach oben Nach unten
http://tatze004.deviantart.com/
Salaira
Streuner
Salaira


Titel : Sternenschimmer
Anzahl der Beiträge : 70
Anmeldedatum : 01.12.11
Alter : 25

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Do Dez 29, 2011 9:52 am

Salaira machte sich bereit. Dieser Wolf schien angespannt zu sein.
Trotzdem brachte sie ordentliche Wörter raus.
"Was machst du hier?",
fragte sie ernst und hoffte, dass der Wolf etwas anständiges hatte.
Dann schaute sie zu Lirih und atmete leicht aus. Sie etspannte sich und setzte sich hin.
Sala fing das Gespräch nochmal neu an.
"Ich bin Salaira. Suchst du vielleicht auch das Rudel?"


[spricht den Wolf (solas) an/entspannt sich/spricht erneut mit Solas]


Zuletzt von Salaira am Fr Dez 30, 2011 2:37 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
Solas
Streuner
Solas


Titel : An Glow sa Dorchadas
Anzahl der Beiträge : 676
Anmeldedatum : 13.11.11

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1Do Dez 29, 2011 11:18 pm

Der Rüde entspannte seine Muskeln unter seinem Fell, als die beiden Fähen sich vorstellten. Lirih und Salaira also. Schöne Namen. Ausgesprochen schöne Namen. Doch Namen sind etwas unbedeutendes, worauf bei einem Konflikt oder einer Begrüßung nicht zu achten ist.
»Ich dachte mir, dass zwei hübsche Fähen, wie ihr vielleicht den Schutz eines Rüden braucht. Ich bin Solas. Welches Rudel? Ich suche ein Rudel, und habe auch schon eines wahrgenommen, aber ich weiß nicht, ob wir auf der Suche nach dem selben Rudel sind, meine Damen.«
Den Chameur zu spielen, machte ihm stets große Freude, und er hoffte, dass dies auch dieses Mal gut ankommen würde.
Er ließ den Kopf entspannt ein wenig hängen, er konnte sich irgendwie vorstellen, dass sie das selbe Rudel finden würden, aber er war sich nicht sicher, ob er anfangs ein Rudel gerochen hatte, oder doch nur diese beiden Fähen hier. Aber es war ein anderer Geruch gewesen. Schwächer. Weiter weg.
»Wenn ihr mögt, bleibe ich die Nacht bei euch. Und wenn ihr es wollt, begleite ich euch zu dem Rudel, falls wir eines finden mögen.«
Er ging einen Schritt auf sich zu, und seine Augen funkelten freundlich, als er sie beide eines langen Blickes würdigte.

{antwortet, stellt sich vor - bietet an, die Nacht da zubleiben - schaut beide lange an}
Nach oben Nach unten
Êtàmuíir
Streuner
Êtàmuíir


Titel : Trapped
Anzahl der Beiträge : 920
Anmeldedatum : 17.11.11

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1So Jan 08, 2012 5:56 am

I don't like it in the dark
but I won't let You shine a light
although You would wash away my troubles .


Waren es feindselige Augen, in die Êtàmuíir geradewegs hineinstarrte? Oder war es doch nur Einbildung, dieses lauernde Versprechen in Form eines verborgenen Glitzerns? In seiner Unruhe begann der gesamte Körper des Rüden kaum merklich zu zittern. Es war, als käme Kälte direkt aus den Seelenspiegeln der Schwarzen. Wollte sie ihn, im übertragenen Sinne, bis zur Unbeweglichkeit gefrieren lassen? Das Anstarren war vielleicht ein Trick der Fähe, ihn zu täuschen und zu überlisten, ihn schleichend zu überwältigen, ohne dass der Braune selbst etwas davon bemerkte. Êtàmuíir kannte diese Art von Wölfen. Sie waren jene, die einen anderen nicht körperlich, sondern lediglich seelisch verletzten. Lediglich, nein, das war das falsche Wort. Genau genommen täuschte es auch nur eine bessere Welt vor. Eigentlich war es doch genau dieser Schmerz, der einen bis zur endgültigen Niederlage quälte.
Jedoch könnte der erbarmungslose Frost ebenso gut von ihm, von Êtàmuíir selbst, ausgehen. Neigte er als Folge seiner Erfahrungen nicht dazu, Wölfe zu schnell zu verurteilen? Es war einfach das Grundvertrauen, das dem Rüden fehlte. Immerzu weigerten sich seine Augen, das Gute zu sehen. Vor dem Negativen hingegen verschlossen sie sich nicht. Der Braune stutzte. War die Wichtigste Frage nicht eigentlich, ob dieses Verhalten berechtigt war? Klar, er war durch eine nicht gerade unbeschwerte Vergangenheit konfrontiert, doch Êtàmuíir ließ schließlich auch nicht zu, dass er sich selbst bedauerte, und in gewisser Weise hing dies mit dem grundsätzlichen Misstrauen zusammen.

“Jeder noch so normale Wolf hat seine Art, anderen gegenüber zu treten und sich eine Meinung über diese zu bilden. Und diese behält er zumeist bei, da sie auf Erfahrungen und gut durchdachten Argumenten beruht. Wieso sollte ich das also nicht auch dürfen? Das wäre doch ungerecht. Nur weil ich vielleicht nicht wie die anderen bin… Fakt ist doch, dass mir diese Fähe unheimlich ist. Zudem ist es doch auch richtig, ein gesundes Misstrauen zu haben. Du machst dir jetzt selbst keinen Strich durch die Rechnung, indem du dich selbst verurteilst, Êtàmuíir. Andernfalls wirst du schon sehen, was du davon hast!“

Auch nach außen hin wirkte der Rüde nun entschlossen. Soweit es in seinem Zustand ging richtete Êtàmuíir seinen Körper auf, wobei er sich verbat, den Schmerz im Gesicht widerzuspiegeln. Sein Auftritt sollte unabhängig und entschieden wirken, da konnte er weder Mitleid noch Spott gebrauchen. Das hier würde sein Moment werden, der Anfang eines neuen Lebens. Eines sorglosen Lebens in Freiheit.

“Du meinst doch nicht etwa, ich hätte deine Hilfe nötig, oder, Fremde? Siehst du nicht, dass ich mich nur ausgeruht habe? Normalerweise müsste man da doch meinen, dass man danach selbst für sich sorgen kann, was? Such dir doch jemand anderen, den du betüdeln kannst. Ich, für meinen Teil, pfeife jedenfalls darauf!“

Gereizt steigerte Êtàmuíir sich immer weiter in diese Geschichte hinein. Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Hilfe!? Wer hatte denn dieser Fähe das Hirn verbrannt? Um seine vermeintliche Stärke zu demonstrieren erhob der feingliedrige Braune sich. Auf wackligen Beinen machte er ein paar Schritte auf die Fähe zu. Seine Schmerzen blendete er hierbei vollkommen aus. Gleichzeitig beschlich Êtàmuíir das wage Gefühl, einen Fehler zu machen. Doch diese Angst schob er guten Gewissens bereits wieder beiseite. Für den Moment war sie nur hinderlich. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte der Rüde sich endlich einmal nicht wehr- und auch wertlos.


[reagiert auf Sarana]

Nach oben Nach unten
http://www.nordlichter.forumieren.de
Lirih
Rudelmitglied
Lirih


Titel : kühner Adler
Anzahl der Beiträge : 1077
Anmeldedatum : 11.11.11

Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1So Jan 08, 2012 6:43 am

Lirih war erleichtert, als sie bemerkte, dass sich der Rüde entspannte. Danach beobachete sie Salaira, die wohl zu versuchen schien, das Gespräch nocheinmal von vorne zu beginnen. Als sie den Rüden sprechen hörte, musste die Fähe grinsen. Seine Stimme war höflich und einladend geworden, er war eine Art Gentleman. In Lirihs Kopf regte sich eine Erinnerung aus ihrer Kindheit. In ihrem alten Rudel, hatte es einen Wolf gegeben, der es liebte den Chameur zu spielen und der Rüde vor ihr, der Solas hieß, hatte sie an jenen erinnert. Doch sie wusste nicht ob es der selbe sein konnte, denn jener Wolf aus ihrem Rudel war älter und nur kurz bei ihnen geblieben, Lirih hatte nie viel mit ihm zu tun gehabt.

Sie riss sich aus ihren Gedanken und beschloss die höfliche Form des Rüden aufzugreifen: "Ich bin auch auf der Suche nach einem Rudel und würde mich freuen, wenn wir eines zusammen finden würden." Danach blickte die Fähe erwartungsvoll auf Solas und Salaira und wartete auf eine Reaktion von ihnen. Doch plötzlich krachte es neben ihr, sie wich zur Seite und ein Ast, fiel dirket auf die Stelle wo sie vorher noch gestanden hatte. Lirih atmete auf, es war kein großer Ast, vermutlich war er nur von einer leichten Böhe herunter gefegt worden, doch vorsichtshalber warf sie einen Blick nach Oben. Sie sah die Stelle wo der Ast abgebrochen war, doch ansonsten schien keine weitere Gefahr von dem Baum auszugehen. Lirih senkte ihren Kopf und lief zuück zu der Stelle wo sie gestanden hatte und atmete tief durch.


[antwortet - erschreckt sich - läuft weg - kommt zurück]
Nach oben Nach unten
http://tatze004.deviantart.com/
Gast
Gast
Anonymous



Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1So Jan 08, 2012 8:20 am

“Look into my Eyes...what do you see?“

Sarana stutzte als der Rüde anfing zu zittern. Die schwarze legte wieder ein Ohr leicht an und betrachtete den Rüden nun. Er hörte wieder auf zu zittern und schien entschlossen. Dann richtete er seinen Körper auf. Was hatte er vor? Im Grunde konnte es Sarana auch egal sein. Nun, immerhin würde sie ihn nicht tragen müssen. Als er anfing zu sprechen und meinte er habe sich nur ausgeruht richtete sie ihre Ohren wieder aufmerksam in seine Richtung. Sie glaubte ihm nicht wirklich. Aber als er meinte das sie sich jemand anderes zum ‚betüdeln‘ suchen sollte legte sie leicht die Ohren an und zog ihre Lefzen leicht hoch. Sie würde einen Fremden nie betüdeln, wie er es sagte! Gut, sie wollte zwar helfen wenn jemand Hilfe brauchte, dann war sie aber auch wieder weg. Und außerdem musste man dazu nett sein, was sie gewiss nicht war!

“Hör mal gut zu! Ich habe keineswegs vor einen Fremden zu betüdeln, oder wie immer du meinst! Und mir ist es echt egal wie weit du kommst bevor du wieder zusammen brichst, aber sorge das nächste mal dafür das du nicht so offensichtlich rumliegst, dann findet dich vielleicht auch keiner mehr!“

Sagte die schwarze und knurrte kurz leise. Dabei dachte sie sich nur wie erbärmlich das doch war. War er zu stolz? Wenn ja, war er selbst Schuld wenn er irgendwo zusammenbrach und verendete. Das war zumindest ihre Meinung. Er stand nun komplett auf und ging einige Schritte auf Sarana zu. Sie selbst stand ebenfalls auf. Dennoch blieb sie stur stehen. Wenn er sie vertreiben wollte, so sollte er es ruhig versuchen. Aber ob er dabei Glück hatte stand in den Sternen. Die schwarze würde sich nicht vertreiben lassen. Immer noch die Ohren angelegt kräuselte sie ihren Nasenrücken und zeigte kurz wieder ihre Fangzähne. Eigentlich wollte sie sich nicht streiten, und erst recht nicht kämpfen, aber das zeigte sie nicht. Dann würde er vielleicht einen Punkt entdecken mit er Sarana vertreiben konnte. Dennoch, sie wollte gegen ihn nicht kämpfen. Er hätte in seinem Zustand geringere Chancen und so wäre es auch nicht fair.


[reagiert gereizt auf Êtàmuíir]
Nach oben Nach unten
Gesponserte Inhalte





Kapitel 4 - Scherben Kitten Empty
BeitragThema: Re: Kapitel 4 - Scherben Kitten   Kapitel 4 - Scherben Kitten Icon_minitime1

Nach oben Nach unten
 
Kapitel 4 - Scherben Kitten
Nach oben 
Seite 1 von 7Gehe zu Seite : 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7  Weiter
 Ähnliche Themen
-
» Kapitel 3 ~ Frühlingsgefühle
» Kapitel 2 ~ Auf Reisen
» Kapitel 1 ~ Die Kälte Alaskas

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
 ::  :: Rollenspiel-
Gehe zu: